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16.11.2015
Simeleskopf 2804m

Der Simeleskopf ist ein wenig beachteter Berg in der Parseiergruppe. So findet man kaum Informationen zur Besteigung dieses spektakulären Gipfels. 2015 zählen wir nur 5 Einträge in dem alten Gipfelbuch von 1973, obwohl den Gipfel ein wunderschönes Gipfelkreuz ziert und beim Gipfelanstieg Dolomiten Feeling pur aufkommt.
Wahrscheinlich liegt es an dem sehr langen Zustieg und der sehr kurzen Kletterei. Deshalb ist diese Tour wohl eher für Bergsteiger Individualisten geeignet.
Der Simeleskopf ist von der Augsburger Hütte über die Hummelleiter und den drahtseilgesicherten Schnellabstieg ins Furmentatal erreichbar. Von Grins aus über den Ochsenberg oder über den direkten Weg vom Parkplatz der Augsburger Hütte über eine Abkürzung.
Wir wählen letzteren Zustieg und wandern bis zum Bereich "Muesmannsruh" und rätseln des öfteren über diese interessante Ortsbezeichnung. Hier zweigt der Steig zur Augsburger Hütte leicht links (NW) und wir verlassen den Steig und wandern über ein ausgetrocknetes Bachbett in direkter Linie steil nach oben (Wichtig: Nicht das erste Bachbett sondern das zweite). Der Aufstieg ist hier sehr anstrengend und mühsam, aber man gewinnt sehr rasch an Höhenmeter und gelangt so auf den Wanderweg Richtung Blankahorn. Wer will kann hier gleich das Blankahorn besuchen und anschließend den Simeleskopf besteigen.
Da die Herbsttage nur kurz sind lassen wir das Blankahorn aus und verlassen den markierten Weg ein Stück unter dem Grat nach Westen Richtung Simeleskopf. Ein etwas ausgesetzter Weg und Pfadspuren leiten uns unterhalb des Grates zur Scharte zwischen Simeleskopf und Blankahorn. Hier ist aufjedenfall schon Vorsicht geboten. Wir klettern eine Rinne ab um an den Fuß des Simeleskopf zu gelangen. Ziel ist es hier die Schuttrinne zu erreichen die uns an die Ostwand leitet. Der Einstieg befindet sich am Ende der Schuttrinne zu unserer Linken. Hier erwartet uns anfangs recht einfache aber ausgesetzte Kletterei im 1. und 2. Grad. Nach ca 30 Meter erreich man eine Drahtseilschlinge mit Ring in einer kleinen Scharte. Hier befindet sich die Schlüsselstelle der Tour. Im 3. Grad klettert man steil nach oben über Grasschrofen. Am Ende der Kletterei findet sich wieder eine Drahtseilschlinge mit Ring zum abseilen. Schon bald befindet man sich am schönen Gipfelgrat, wo man je nach Schneesituation mehr oder weniger leicht das Gipfelkreuz erreicht. Wir mussten im Abstieg eine Stelle wegen Blankeis absichern.
Im Abstieg ist es notwendig mit einem 50 oder besser 60 Meter Seil abzuseilen.
Alles in allem eine sehr lohnende Tour für Individualisten mit bester Aussicht und grandiosen Tiefblicken in das Zammer Loch und das angsteinflössende Teufelskar.